6. und 7. Mai 2025 med.Logistica

Resiliente Lieferketten

Wie man die Versorgungssicherheit stärkt, die grüne Transformation unterstützt und wer was tun muss!

08:30 - 09:30 Uhr Mi. 07. Mai

Kurzbeschreibung

Hintergrund
> Lieferabrisse bei Medizinprodukten und Arzneimitteln sind kein neues Phänomen: vielmehr haben Lieferengpässe in den letzten 10 Jahren kontinuierlich zugenommen:
- Im Jahr 2024 lag die Zahl der Fehlmeldungen bei Arzneimitteln bei über 500. Auf der Liste standen regelmäßig Antibiotika, Blutdrucksenker, Fiebersäfte für Kinder und Narkosemittel.
- Von Lieferabrissen betroffen sind zunehmend auch Medizinprodukte. Versorgungsengpässe zeigen sich in nahezu alle Produktkategorien über alle Mengen-/Wertrelationen. Insbesondere sind es Produkte zur Wundversorgung, Schutzausrüstung, Angiographie-Katheter, Implantate, eingriffsbezogene Kitpacks und Infusionslösungen.

> Die Ursachen für Lieferabrisse sind vielfältig:
- Monopolabhängigkeiten, regulatorische Eingriffe der Politik (MDR, Lieferkettengesetz) und kriegerische Auseinandersetzungen wirken sich auf Rohstoffverfügbarkeit sowie Qualität und Volumen der Angebotsportfolios internationaler Hersteller negativ aus.
- Außerdem ist die Wirtschaftspolitik von Schlüssel-Volkswirtschaften zunehmend durch nationale Interessen, Schutzzölle sowie einen Wettlauf um Rohstoffquellen geprägt.
- Auch die politisch gesetzten Anforderungen der „grünen Transformation“ nehmen Einfluss auf Herstellung und Verfügbarkeit von Medizinprodukten. Insbesondere durch Recycling-Optionen, Materialrückgewinnungsmöglichkeiten und Mehrfachverwendung sollen Beiträge zur Ressourcenschonung und damit zur Entlastung von Lieferketten erbracht werden.
- Zu den hausgemachten Ursachen zählen mangelhafte Standardisierung und fehlende Informationen über echte Wirtschaftlichkeits- und Nutzeneffekte.

> Die Diskussion um sinnvolle und notwendige Maßnahmen, um Lieferabrissen in Zukunft zu begegnen, verläuft bisher wenig zielführend. In dieser Session erfahren die Teilnehmer, welche Akteure mit welchen Aktivitäten zur Resilienz von Lieferketten beitragen können und welche Maßnahmen im eigenen Haus bedarfsgerecht und wirtschaftlich umsetzbar sind. Wegweisende Konzepte schwedischer Krankenhäuser werden zur Diskussion gestellt.

Beschreibung

Aufschlag:
Lieferketten im Spannungsfeld zwischen Geopolitik, gesetzlichen Rahmenbedingungen, Ansprüchen der grünen Transformation, Finanzierbarkeit und Fehlmengenkosten. Welche Einflüsse machen Lieferketten anfällig, wie wirken sich Fehlmengen aus und welche Hebel tragen zur Robustheit bei?
Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff

Input 1:
Liefergarantien, hausinterne Logistikvorteile und Patientensicherheit als Resilienzhebel: Eine wertorientierte Produktanalyse zeigt, wie durch Standardisierung Fehlmengen verhindert und Kostensenkungseffekte erreicht werden.
David Schröer

Input 2:
Strategische Kooperationen und Systempartnerschaften als Resilienz-Hebel:
Erfolgsfaktoren und Stolperfallen.
Dr. Gerhard Sontheimer (Vorstand AmRegio Krankenhaus-Gruppe)

Input 3:
Der Stellenwert von Hybrid-Produkten in Einkauf und Logistik: Wie ein nachhaltiges Produkt-Portfolio die Resilienz von Lieferketten stärkt. Erfahrungen aus dem Vorreiterland Schweden.
Anne Püllen

Input 4:
Der Beitrag von Einkaufskooperationen zur Stärkung der Lieferketten-Resilienz: Haben die EK-Kooperationen eine Schlüsselstellung?
Köhler, Geschäftsführer der Einkaufskooperation EKK

Diskussion mit Experten und Plenum

Zusammenfassung, Erkenntnisse und Empfehlungen:
7 Maßnahmen zur Steigerung der Lieferketten-Resilienz

Moderator

Referent

Informationen zum Programm

Veranstaltungsort

Saal 5 - Brüssel