6. und 7. Mai 2025 med.Logistica

Automatischer Probentransport im urbanen Gesundheitswesen

Labor Dr. Wisplinghoff

09:30 - 10:00 Uhr Mi. 07. Mai

Kurzbeschreibung

Die Aufgabe besteht darin, die Probenlogistik in der klinischen Präanalytik für ein externes, privates Labor, das mehrere Kliniken und Praxen bedient, zu optimieren. Ziel ist es, den Transport von Laborproben und Blutprodukten effizienter zu gestalten. Dies umfasst häufigere, flexiblere und schnellere Transporte, die gleichzeitig wirtschaftlich günstiger und nachhaltiger sind. Dabei ist eine Einbettung in das urbane Gesundheitswesen unerlässlich, einschließlich der Berücksichtigung von innerstädtischen Klinikstandorten, ausgelasteten Verkehrsnetzen sowie situativen Personalengpässen. Ebenso muss die Logistik nahtlos in den alltäglichen Klinik- und Laborbetrieb integriert werden, ohne die medizinische Qualität zu beeinträchtigen – im Idealfall sollte diese sogar verbessert werden. Die Herausforderung liegt darin, sowohl die operativen Ziele zu erreichen als auch den hohen Qualitätsstandard beim Transport von medizinischen Waren sicherzustellen.

Beschreibung

Der Lösungsansatz zur Optimierung der Probenlogistik umfasst die Nutzung des Luftraums mithilfe von Transportdrohnen. Um die vergleichsweise recht neue Technologie anwendungsfreundlichen in den urbanen Gesundheitsalltag zu integrieren, wird ein großes Augenmerk auf die Schnittstelle zwischen Transport in der Luft und medizinischem Personal am Boden gelegt. Dafür kommen automatische Start- und Landestationen zum Einsatz, die wenig Platz im städtischen Umfeld beanspruchen und sowohl am Labor, als auch an den Kliniken platziert werden. Diese ermöglichen neben einer automatischen Verladung der Proben in der Drohne und eines Akkuwechsels zum kontinuierlichen Betrieb auch die zugriffsbeschränkte Annahme und Ausgabe von Laborproben durch Klinik- und Laborpersonal. Das Konzept ähnelt somit dem Prinzip der "Rohrpost", allerdings übertragen auf städtische Distanzen von über 20 km - eine Art "Rohrpost durch die Luft". Eine Technologie- und Flug-Demonstration des automatischen Transports von Station zu Station hat bereits gezeigt, dass das System technisch umsetzbar ist. Zu weiteren Ergebnissen, die voraussichtlich bis zum Mai vorliegen, gehören die Erteilung einer Luftfahrt-Genehmigung für Flüge auf einer konkreten Transportroute des Labors, erste Flüge zwischen Standorten des Labors sowie die medizinische Validierung des Systems. Als weiterführendes Ziel wird ein regelmäßiger Flug- und Transportbetrieb zwischen Labor und Kliniken angestrebt.

Der erwartete Nutzen des Projekts umfasst mehrere Aspekte. Durch den automatisierten Drohnentransport können schnellere Diagnosen ermöglicht werden, da die Proben rascher und zuverlässiger das Labore erreichen. Zudem trägt das System zur Reduzierung von Lastspitzen in den Laboren bei, indem es eine gleichmäßigere Verteilung der eingehenden Proben ermöglicht. Ein weiterer Vorteil liegt in der Entlastung des Personals, sowohl im medizinischen Bereich als auch im Fahrdienst, was angesichts des Personalmangels in der Branche von großer Bedeutung ist. Mittelfristig wird durch den hohen Automatisierungsgrad des Systems mit sinkenden Transportkosten gerechnet. Schließlich wird der CO2-Fußabdruck im Transport verringert, da die Drohnen im Flugbetrieb keine Emissionen herbeiführen.

Referent

Co-Referent

Informationen zum Programm

Veranstaltungsort

Saal 4 - Amsterdam