Die effiziente und schnelle Beförderung zeitkritischer medizinischer Proben und Dokumente zwischen den beiden Standorten des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau stellte eine erhebliche Herausforderung dar. Der Standort in Aschaffenburg verfügt über ein Zentrallabor, in dem alle wichtigen Analysen durchgeführt werden. Die Kliniken liegen 25 km auseinander, was mit dem Auto eine Transportzeit von bis zu 45 Minuten bedeutet. Konventionelle Transportmethoden wie Auto oder Taxi waren nicht nur zeitaufwändig und kostspielig, sondern auch anfällig für Verkehrsstaus und Verzögerungen. Wegen des steigenden Bedarfs an schnellen Transporten von Laborproben und künftig auch von Schnellschnitten, Blutkonserven und Medikamenten, war eine schnelle Lösung nötig. Ziel war es, eine Lösung zu finden, die die Transportzeit deutlich verkürzt, Kosten senkt und die Zuverlässigkeit erhöht, um die Patientenversorgung zu verbessern und den Klinikbetrieb effizienter zu machen.
Beschreibung
Als Antwort auf diese Herausforderungen wurde ein wegweisendes Drohnentransportprojekt initiiert. Durch den Einsatz automatischer Drohnen, die mit 100 km/h die Klinikstandorte direkt verbinden, konnte die Transportzeit erheblich reduziert werden. Die Drohnen fliegen ohne Unterbrechung über eine festgelegte Flugroute und sind unabhängig von Verkehrsbedingungen. Speziell entwickelte, sichere Transportbehälter ermöglichen die regelkonforme Beförderung von empfindlichen medizinischen Proben und Dokumenten.
Nach einer erfolgreichen Testphase im Sommer dieses Jahres wurde der reguläre Betrieb mit täglich drei Transporten aufgenommen. Erste Ergebnisse zeigen eine drastische Verkürzung der Transportzeit von ehemals 45 Minuten auf nunmehr 15 Minuten pro Strecke. Aufgrund des positiven Feedbacks ist in den kommenden Monaten eine Erweiterung auf sechs Transporte pro Tag geplant sowie die Einbindung weiterer Kliniken in der Region, um ein effizientes logistisches Netzwerk aufzubauen.
Das Drohnentransportprojekt bietet erhebliche Vorteile in der medizinischen Logistik:
-Innovationsschub: Mit 25 km ist dies die längste Drohnentransportstrecke für medizinisches Material in Europa. Es eröffnet neue Möglichkeiten für den Transport in der Gesundheitslogistik. - Zeitersparnis: Die Transportzeit wird auf 15 Minuten reduziert, wodurch Diagnosen schneller gestellt und Behandlungen zügiger eingeleitet werden können. -Kosteneffizienz: Der Drohnentransport ist günstiger als der bisherige Transport per Auto oder Taxi, was zu erheblichen Einsparungen im Klinikbudget führt. -Umweltfreundlichkeit: Mit drei täglichen Transporten werden pro Jahr etwa 5 Tonnen CO₂ eingespart, was einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz darstellt. -Neue Umsatzmöglichkeiten: Durch die Einbindung anderer Kliniken in der Region zum Zentrallabor in Aschaffenburg können neue Einnahmequellen erschlossen werden. Der Drohnentransport bietet eine wirtschaftlichere Alternative zu herkömmlichen Transportmethoden. -Modellcharakter: Das Projekt dient als Vorbild für andere medizinische Einrichtungen und zeigt praxisnah, wie innovative Technologien effektiv integriert werden können.
Insgesamt zeigt das Projekt, wie technische Innovationen die medizinische Versorgung verbessern und gleichzeitig ökonomische und ökologische Vorteile bieten können. Es fördert die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen und unterstützt die Weiterentwicklung der Gesundheitsbranche.