25.03.2025 med-logistica

Service-Roboter entlasten Fachpersonal

Wie fahrerlose robotische Transportsysteme und Service-Roboter die Laborlogistik und Versorgungsprozesse im Krankenhaus unterstützen, erläutert der Impulsvortrag „Mit Automatisierung dem Fachkräftemangel entgegenwirken“ am 6. Mai 2025 auf der med.Logistica. Eine Podiumsdiskussion im Anschluss vertieft das Thema. Die Veranstaltung wird von VDMA–HealthTech verantwortet.

Personalmangel abfedern

„Bis 2035 fehlen in den deutschen Krankenhäusern mindestens 600.000 Arbeitskräfte. Automatisierungs- und Robotiklösungen könnten für effizientere Abläufe sorgen und das vorhandene Personal von zeitraubenden sowie körperlich anstrengenden Tätigkeiten entlasten. Damit lassen sich Fachkräfte länger im Beruf halten. Vorhandenes Personal kann sich den eigentlichen Aufgaben widmen – der Betreuung der Patientinnen und Patienten. Die technischen Lösungen sind am Markt vorhanden“, sagt Niklas Kuczaty. Der Geschäftsführer VDMA HealthTech gehört gemeinsam mit Prof. Dr. Harald Renz, Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin und Pathobiochemie, Molekulare Diagnostik, Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM), sowie Wassim Saeidi von der United Robotics Group zu den Referenten der Session zum Thema „Automatisierung“. Der Schwerpunkt liege dabei auf Service-Robotik, so Kuczaty.

Mobile Robotik im Labor

„In medizinischen Laboren läuft vieles bereits vollautomatisch ab. So wandern die Proben automatisiert durch die Analysegeräte. Doch was um diese Prozesse herum stattfindet, erfolgt oft noch manuell. Da könnten Service-Roboter maßgeblich unterstützen, unter anderem den Probentransport übernehmen“, erklärt Kuczaty. Auf der med.Logistica werde deshalb beispielsweise die mobile Robotik in der Laborlogistik in den Fokus genommen. Im internationalen Vergleich stehe das deutsche Gesundheitswesen beim Einsatz von Robotik außerhalb der Operationssäle noch nicht gut da: „Skandinavien etwa ist bei der Nutzung von Robotern als Logistikdienstleister deutlich weiter“, hebt er hervor. „Dabei geht es nicht darum, dass die Verantwortung für die Patientenversorgung an Maschinen delegiert wird. Die Entscheidungen liegen nach wie vor beim medizinischen Personal, der Roboter unterstützt nur und minimiert Fehler – im Sinne einer besseren Versorgung.“

Engere Vernetzung

Oft behinderten technische, regulatorische und finanzielle Rahmenbedingungen den Einsatz von Robotern in den Kliniken, beobachtet Kuczaty: „Dazu gehören örtliche Gegebenheiten wie zu schmale Flure, zu umständliche Zertifizierungsvorschriften und eng gefasste Finanzierungsvorgaben. Deshalb muss systemübergreifend gedacht werden – und nicht in einzelnen Finanzierungstöpfen.“ Personal, Technik und Abläufe seien künftig viel enger miteinander vernetzt. „Deshalb brauchen die Kliniken eine klare Automatisierungsstrategie, die alle mitnimmt“, unterstreicht er. „Ich freue mich auf den Austausch auf der med.Logistica, den Input aus den Krankenhäusern. Unsere Session soll dazu beitragen, die Chancen und weitreichenden Möglichkeiten von Robotik aufzuzeigen. Wir werden darstellen, welche Lösungen es heute schon gibt, um den Fachkräftemangel abzufedern.“

Der Impulsvortrag „Mit Automatisierung dem Fachkräftemangel entgegenwirken“ des VDMA – Arbeitsgemeinschaft HealthTech mit Podiumsdiskussion findet am Dienstag, 6. Mai 2025, von 15.30 Uhr bis 16.00 Uhr statt. Im Vorfeld informieren Prof. Dr. Renz und Herr Saeidi im Best-Practice-Vortrag „Innovative Laborautomation: mobile Robotik für die Laborlogistik“ (15.00 Uhr bis 15.30 Uhr) über ein Projekt des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM).

Niklas Kuczaty, Geschäftsführer VDMA–HealthTech
Zurück zu allen Meldungen