Effizientere Klinikabläufe mit EUDAMED-Stammdaten
Die digitale Unterstützung der Nutzung von Medizinprodukten mit der Europäischen Medizinprodukte-Datenbank „EUDAMED“ beleuchtet der Best-Practice-Vortrag „Barcode- und Produktstammdaten aus der Europäischen Medizinprodukte Datenbank ‚EUDAMED’ ziehen und verarbeiten: ‚standardisiert, online, kostenlos.’“ am 7. Mai 2025 auf der med.Logistica. Zudem wird dargelegt, wie Prozesse im Klinikalltag damit erleichtert und bereits eingeführte Konzepte weiter genutzt werden können.
Revolution im Krankenhausalltag
„Die European Database on Medical Devices EUDAMED wird das Thema Stammdaten für Medizinprodukte revolutionieren“, unterstreicht Dr. Harald Oehlmann, Geschäftsführer der Naumburger ELMICRON Dr. Harald Oehlmann GmbH und einer der Referenten des Themas. Auf der med.Logistica zeigt er ganz praktisch, welche Möglichkeiten sich für Kliniken daraus ergeben: „Der Barcode wird in noch mehr Prozesse auch direkt am Patienten nutzbar. Der Eignungstest, also die Zulassung oder Sperrung eines Medizinprodukts, kann formal automatisch erfolgen. Neue automatische Abgleiche sind ebenfalls im medizinischen Bereich möglich – beispielsweise bei der Auswahl von Schraubenlängen, Stentgrößen oder Dioptrinwerten eines Linsenimplantats.“
Barcode und RFID etabliert
„Barcodes und RFID (Radio Frequency Identification) sind etabliert, weil sie seit etwa dreißig Jahren für die Pharmazentralnummer (PZN) und Blutbeutel verwendet werden. Medizintechnik hat seit langem eine weltweit einheitliche Produktmarkierung, die durch die Medical Device Regulation (MDR) einen starken Schub bekommt“, so Dr. Oehlmann. Beim Wissensstand zur EUDAMED-Datenbank sähe es aber schlecht aus: „Vermutlich ist der gleich Null.“ Dabei sei EUDAMED grundlegend, um die EU-Verordnungen über Medizinprodukte und In-vitro-Diagnostik umzusetzen. Noch ist die Verwendung von EUDAMED allerdings nicht möglich bzw. nötig, aber einige Module sind bereits verfügbar und freiwillig nutzbar.
Hochrelevante Daten
„Voll funktionsfähig wird EUDAMED voraussichtlich 2029 sein. Es wird einen stufenweisen Roll-out geben. Das wichtige Stammdaten-Modul ist aktuell fakultativ und ab 2027 für alle Produkte vollständig“, sagt Dr. Oehlmann. „Im Praxisvortrag auf der med.Logistica werden diese fakultativen Einträge genutzt, da sie für den Klinikalltag einfach Gold wert sind!“ Die vollständige Verfügbarkeit des Stammdaten-Moduls 2027 sei ein hochrelevanter Termin für die deutsche Krankenhauslandschaft und werde zu einer Effizienzsteigerung und Entspannung führen. „Bisher waren valide Stammdaten ein großes Problem. Gefühlt gab es hundert Initiativen und Einkaufsgemeinschaften, aber die Daten waren immer teuer, veraltet und unvollständig oder sogar falsch. Damit wird EUDAMED aufräumen!“
Höhere Prozesssicherheit
Die Nutzung von Stammdaten und künftig von EUDAMED erleichtere viele Prozesse oder bilde die Basis für neue, automatisierte Prozesse, so Dr. Oehlmann: „Zu nennen wären zum Beispiel die eindeutige Patientendokumentation, die automatische Eignungsprüfung von Medizinprodukten mit klinischen Größen sowie automatische Lagerparameter wie Kühlung und Licht oder die Wartung. All das fußt auf Stammdaten. Wenn die endlich stimmen, vermeidet man Fehler und erzielt eine viel höhere Prozesssicherheit.“ Dazu müssten sich die Kliniken jedoch unter anderem mit den Themen Stammdatensynchronisation, Fremdschlüsselnutzung, Standard-Barcodes nach den Normen GS1, HIBC, IFA befassen, betont Dr. Oehlmann. „Auf längere Sicht zudem mit der Vigilanzprüfung mit EUDAMED, also der Identifizierung meldepflichtiger oder schwerwiegender Vorkommnisse und daraus resultierender Sperrungen betroffener Chargen.“
Konzepte weiter nutzbar
Bisherige Konzepte würden meist weiter funktionieren, führt Dr. Oehlmann aus. „Durch EUDAMED gibt es eigentlich nur Erleichterungen, da bislang interne Themen jetzt europaweit gelöst und von den Herstellern angeboten werden. Dann gibt es eine effektive Alternative – auch zu ‚selbstgestrickten‘ Lösungen. Und man braucht keine zwischengeschalteten Datenhändler mehr.“ Die Chancen für die Kliniken seien riesig, meint Dr. Oehlmann. „Auf der med.Logistica gibt es das Wissen und praktische Erfahrungen ‚frei Haus’!“
Der Best-Practice-Vortrag „Barcode- und Produktstammdaten aus der Europäischen Medizinprodukte Datenbank ‚EUDAMED’ ziehen und verarbeiten: ‚standardisiert, online, kostenlos.’“ aus dem Themenbereich Digitalisierung/Vernetzung/Künstliche Intelligenz findet am Mittwoch, 7. Mai 2025, von 14.30 Uhr bis 15.00 Uhr statt.
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