Drohnen in der Krankenhauslogistik
Klinikstandorte per Drohne verbinden, medizinische Proben schneller transportieren: Über ein Drohnenprojekt, das die beiden Standorte des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau verbindet, berichtet der Best-Practice-Vortrag „Drohnentransporte im Klinikalltag: Effizienz und Kostenvorteile im Regelbetrieb“ am 7. Mai 2025 auf der med.Logistica.
Schnellere Transportmöglichkeiten gefragt
Die beiden Standorte des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau liegen 25 km auseinander, was bis zu 45 Minuten Fahrtzeit bedeutet. Im Zentrallabor des Klinikums in Aschaffenburg werden alle wichtigen Analysen durchgeführt. Die zeitaufwändige Beförderung mit Auto oder Taxi, anfällig für Staus und Verzögerungen, sei dem Bedarf an schnellen Transporten von Laborproben und Schnellschnitten nicht mehr gerecht geworden, heißt es im Abstract des Vortrags. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde ein Drohnenprojekt initiiert: Automatische Drohnen verbinden die beiden Klinikstandorte nun in etwa 15 Minuten. Nach einer erfolgreichen Testphase im Sommer 2024 ging der Betrieb in den klinischen Alltag über. „Jetzt gehen wir mit dem Projekt in die nächste Entwicklungsstufe und transportieren die zeitkritischsten aller Transporte: Schnellschnitte und Notfallproben. Die Flüge können spontan und flexibel durch das Klinikpersonal über Tablets on demand ausgelöst werden. Die Drohne ist dann binnen Sekunden startbereit“, berichtet Daniel Hoppe, Geschäftsführer der Skyflow Network GmbH und einer der Referenten des Vortrags. Durch speziell entwickelte, sichere Behälter sei die regelkonforme Beförderung von empfindlichen medizinischen Proben gewährleistet.
Deutliche Zeitersparnis
„Gestartet mit einer Strecke von 25 km, kann die Flugroute in der zweiten Ausbaustufe durch fortschrittliche Genehmigungen auf 14 km – quasi Luftlinie – reduziert werden“, betont Hoppe. „Diagnosen können so schneller gestellt und Behandlungen zügiger gestartet werden.“ Ein weiterer positiver Effekt: „Der Drohnentransport ist günstiger als per Auto oder Taxi, täglich drei Transporte sparen pro Jahr etwa 5 Tonnen CO2 ein“, so Hoppe. Zudem sei die Einbindung weiterer Kliniken in der Region geplant: „Wir wollen ein effizientes logistisches Netzwerk aufbauen.“
Der Best-Practice-Vortrag „Drohnentransporte im Klinikalltag: Effizienz und Kostenvorteile im Regelbetrieb“ findet am Mittwoch, 7. Mai 2025, von 9.00 Uhr bis 9.30 Uhr statt. Die Referenten sind David Hock, Krankenhausmanager, Klinikum Aschaffenburg-Alzenau gGmbH, und Daniel Hoppe, Geschäftsführer der Skyflow Network GmbH. Moderiert wird die Veranstaltung von Michael Zuber, Bereichsleiter Supply Chain Management des Stadtspitals Zürich.
